„Geld ist nicht alles!“, erklärt Christine Tschütscher ihr Engagement. Das kommt aus ihrem Mund einigermaßen überraschend, ist Tschütscher doch „Bankerin“. Und sie spricht jetzt auch nicht von Familie oder Freunden, sondern von Ihrem Arbeitgeber. Ihr Arbeitgeber ist aber auch nicht irgendeine Bank, sondern die Bank für Gemeinwohl. Genauer gesagt ist Tschütscher seit 2014 Vorständin jener Genossenschaft, die hinter der Bank für Gemeinwohl steht und das Startkapital bereitstellen wird.

Gemeinschaftsbanken populärer denn je
Die Idee einer nachhaltigen, am Gemeinwohl und nicht an Renditen orientierten Bank ist alles andere als neu. In der Schweiz gibt es die Freie Gemeinschaftsbank bereits seit 30 Jahren. In Deutschland ist mit der GLS Bank eine vergleichbare Genossenschaftsbank überhaupt schon seit 1974 aktiv. Und während fast alle Banken in Europa seit Jahren in der Krise stecken, schrumpfen, Mitarbeiter/-innen abbauen und immer weniger Kredite vergeben, verzeichnete die GLS Bank gerade seit Beginn der Bankenkrise 2008 einen starken Zulauf von Kund/-innen. „Viele Menschen wollen mit ihren Spareinlagen nicht das unethische Zocken der Banken möglich machen“, erzählt Christine Tschütscher. „Die Leute kaufen Bio-T-Shirts, Freiland-Eier und Fair-Trade-Kaffee, um in ihrem Konsumverhalten fair zu handeln, da ist es doch nur ein logischer Schritt, auch das Konto bei einer fairen Bank zu haben.“

Transparent, demokratisch, fair
Es ist nicht nur das gute Gewissen, das die Bank für Gemeinwohl verkaufen will. Auch die Struktur unterscheidet sich wesentlich von traditionellen Banken. Jede/-r der am Ende beim Marktstart zwischen 30 und 40.000 Genossenschafter/-innen soll Einblick in das Geschäftsgebaren der Bank bekommen und darüber hinaus über demokratische Prozesse die Strategie der Bank mitbestimmen können.

„Das schafft Vertrauen und Identifikation“ ist Tschütscher überzeugt. „Die Banken haben seit 2008 das Vertrauen der Leute verspielt. Dem begegnen wir nicht mit einer kitschigen Werbekampagne, sondern mit einem anderen Geschäftsmodell, mit Transparenz und mit der Möglichkeit zur Mitbestimmung.“

Finanzprodukte sind in den letzten Jahren so komplex geworden, dass selbst viele Berater/-innen nicht genau wussten, wie die Produkte funktionierten, die sie verkauft haben. Auch das soll bei der Bank für Gemeinwohl anders sein. Das Angebot wird sich im wesentlichen auf Girokonten, Sparbücher und Kredite beschränken. Etwas später sollen ethische Fonds hinzukommen. Laut Einschätzung der Bankgründer/-innen wollen die allermeisten Menschen aber auch gar nicht mehr von ihrer Bank.

Finanzieren nachhaltiger Projekte
Profitieren sollen von der Bank für Gemeinwohl aber nicht nur die einzelnen Kundinnen und Kunden, sondern auch die Allgemeinheit. Denn das Geld der Sparer/-innen will man vor allem in Projekte investieren, die so innovativ wie nachhaltig sind und zur gesellschaftlichen Entwicklung beitragen. Das kann der Bioladen ebenso sein wie die Windkraftanlage, das gemeinschaftliche Wohnprojekt oder die neue Alternativ-Schule.

Dabei steht bei der Finanzierung solcher Projekten natürlich das Gemeinwohl im Fokus, nicht der Gewinn. Geprüft wird nicht nur deren Bonität, sondern vor allem auch ihre Wirkung auf die Gesellschaft. Denn der Bank für Gemeinwohl kommt es eben darauf an, was sie finanziert und nicht nur, wie viel Rendite damit zu machen ist.

Wie sagt Christine Tschütscher so treffend: „Geld ist nicht der Mittelpunkt. Geld ist Mittel! Punkt.“

Mehr Infos unter www.mitgruenden.at

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