Mit dem näherückenden Referendum zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU stieg in den Wochen vor dem 23. Juni 2016 zunehmend auch die Spannung bei den Börsianern. Wie würde sich der Brexit auf die Finanzwelt auswirken? Mittlerweile ist klar, dass viele Kurse nach dem Brexit drastisch gesunken sind. Der Goldpreis hingegen profitierte vom Ergebnis des Referendums und stieg deutlich an.

Goldpreis legt durch Brexit zu

Gold gilt bereits seit jeher als sicherer Hafen für Anleger. Wie stabil das Edelmetall auf den Märkten ist, machen die Entwicklungen zur Jahresmitte 2016 deutlich. Vor allem in wirtschaftlichen sowie sozial unsicheren Zeiten setzen viele Investoren verstärkt auf Gold, um ihr Geld zu schützen. Selbst prominente Finanz-Legenden wie George Soros waren durch den möglichen Brexit verunsichert, stießen daraufhin riskante Aktien ab und investierten stattdessen in Gold.

Die stark gestiegene Nachfrage hat den Goldpreis daher deutlich angetrieben. Nach dem Brexit-Referendum am 23.06.2016 kletterte der Goldpreis je Feinunze von etwa 1.260 US-Dollar auf mehr als 1.350 US-Dollar, was einem Kursplus von ca. 7 % entspricht. Besonders freuen können sich Anleger die bereits länger in das Edelmetall investiert haben. So lag der Goldpreis zu Jahresbeginn 2016 bei ca. 1.061 US-Dollar je Feinunze was per Anfang Juli einem Kursgewinn von satten 27 % entspricht.

Wie kam es zu den steigenden Preisen?

Neben der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit, die durch den Brexit ausgelöst wurden, sorgte in erster Linie ein Vorwurf in Richtung der Brexit-Befürworter für nachdenkliche Minen an den Börsen. Dieser Vorwurf lautete konkret, dass es derzeit keine klaren wirtschaftspolitischen Pläne für Großbritannien geben würde, sollte man tatsächlich aus der EU austreten.

Darüber hinaus tragen Pläne des britischen Notenbankchefs Mark Carney zu der aktuellen Goldpreis-Entwicklung bei. Dieser stellte kürzlich geldpolitische Lockerungen als Reaktion auf den Brexit in Aussicht, die bereits in diesem Sommer in Kraft treten könnten. Auch eine weitere Senkung der Leitzinsen durch die Bank of England um einen viertel bis einen halben Punkt wird von Experten noch diesen Sommer erwartet. Die Europäische Zentralbank hält ähnliche geldpolitische Schritte für möglich und eine Beibehaltung der Niedrigzinspolitik im Euroraum scheint derzeit alternativlos.

Speziell von niedrigen Zinsen profitiert der Goldpreis normalerweise, da zinsfreie Anlagen wie Gold und andere Edelmetalle in der Relation zu zinsbasierten Sparprodukten wie Festgelder attraktiver werden. Eines darf bei einer Investition in Gold nämlich nicht vergessen werden: Gold bietet im Vergleich zu vielen anderen Assetklassen keine laufenden Zinserträge oder Dividenden.

Der Goldpreis könnte weiter steigen

Mehrere Banken und Investmenthäuser gehen davon aus, dass Gold auch weiterhin gefragt bleiben wird. Einige Experten prognostizieren bereits Goldkurs von weit über 1.400 US-Dollar je Feinunze.

Meiner Meinung nach zeigt uns der Brexit und die damit verbundenen Unsicherheiten sehr schön, dass Edelmetalle wie Gold in ein gut gestreutes Anlageportfolio gehören. Gold dient hier quasi als Versicherung; wenn Aktienkurse fallen, steigt meistens der Goldpreis, da Anleger einen sicheren Hafen suchen. So lange die Briten den Brexit nicht vollständig vollzogen haben bzw. Pläne für eine wirtschaftliche sowie politische Entkoppelung vorlegen, werden die Finanzmärkte weiterhin nervös bleiben. Diese Unsicherheiten in Verbindung mit niedrigen Leitzinsen stützen den Goldpreis. So lange sich an diesen Umstände nichts Wesentliches ändert, sollte der Goldpreis sein derzeitiges Niveau halten können.

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