Was ist ein Betriebsmittelkredit?

Ein Betriebsmittelkredit oder Betriebsmittelrahmen ist ein kurzfristiger Kredit, welcher flexibel abgerufen und während der Laufzeit immer wieder ausgenutzt werden kann. Er dient der Finanzierung des laufenden Geschäftes – wird also zum Einkauf von Vorräten und Waren verwendet. Genauer gesagt wird mit sogenannten BMKs der Zeitraum zwischen den Waren- bzw. Rohstoffeinkäufen und dem Verkauf der Produkte überbrückt. Doch nicht nur in der Produktion und im Handel haben Unternehmen regelmäßig Vorfinanzierungsbedarf. Auch im Dienstleistungssektor fallen oft Kosten an, lange bevor Umsätze aus den jeweiligen Aufträgen lukriert werden können.

Dargestellt wird der Betriebsmittelkredit in der Regel als Kontokorrentkredit, d.h. als Überziehungsmöglichkeit des Geschäftskontos. Man spricht auch von einem „revolvierenden“ Kredit (jeder Eingang am Kreditkonto reduziert die Schuld, jede Ausnützung erhöht sie wieder). Die Rückzahlung, bzw. der Kontoausgleich erfolgt aus den Umsatzerlösen. Diese zusätzliche Liquidität, bietet den Unternehmen größeren Handlungsspielraum und lässt sie flexibler arbeiten. Der kurzfristige Charakter dieser Form der Finanzierung bezieht sich vor allem auf den Verwendungszweck dieses Kredits, denn ein verbriefter Betriebsmittelkredit wird meist auf 3-5 Jahre gewährt und in der Regel auch verlängert sofern der Bedarf des Unternehmens weiterhin besteht.

Vom verbrieften Betriebsmittelkredit (ein Kreditvertrag wird zwischen Kunde und Bank geschlossen) wird die reine Überziehungsmöglichkeit unterschieden. Diese wird meist sehr kurzfristig – bis 90 Tage – gewährt ohne, dass ein Vertrag unterzeichnet wird.

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So setzt man den Betriebsmittelkredit effektiv ein

BetriebsmittelkreditBetriebsmittelkredite werden fast ausschließlich von Kreditinstituten vergeben. Private Kreditgeber, Investoren und auch Crowd-Investoren stellen ihr Geld meist für langfristige Investitionen, bzw. längerfristiges Wachstum zur Verfügung. Betriebsmittelkredite sind dann richtig eingesetzt wenn sie das Umlaufvermögen finanzieren. Unter dem Umlaufvermögen versteht man jene Vermögenswerte auf der Aktivseite der Bilanz, die sich schnell drehen und welche dem Unternehmen nicht langfristig oder dauerhafte zur Verfügung stehen. Nehmen wir als praktisches Beispiel einen Gastronomiebetrieb. In diesem Fall müssen Lebensmittel (Rohwaren) eingekauft, bzw. vorfinanziert werden. Erst nach entsprechender Zubereitung und Verkauf der Mahlzeit fließt dann Geld in die Kassa. Bei einem Handelsbetrieb ist der Vorfinanzierungsbedarf noch höher. Die Spannen sind meist klein und die Waren müssen eingekauft und eingelagert werden. Bis zum Weiterverkauf und dem damit verbundenen Umsatz können Monate vergehen. Mit dem Betriebsmittelkredit kann diese Zeitspanne überbrückt werden.

Dort rächt es sich wenn mittel- oder langfristige Investitionen, wie z.B. Firmenautos, Maschinen oder die Renovierung des Geschäftslokals aus dem Betriebsmittelrahmen finanziert werden. Diese Liquidität fehlt dann für den eigentlichen Zweck – den Einkauf von (Roh-)Waren. Längerfristige Investitionen wie die oben genannten sollten über die gleiche Laufzeit finanziert werden, über welche sie auch abgeschrieben werden. Hierfür eignen sich Investitionskredite, ein Leasing oder längerfristige Darlehen.

Der Betriebsmittelkredit ist meist günstiger als ein Lieferantenkredit

Effektiv eingesetzt ist der Betriebsmittelkredit auch, wenn ein Lieferant für rasche Zahlung einen hohen Skontoabzug anbietet. Speziell beim aktuell niedrigen Zinsniveau lohnt es sich zu rechnen ob die Ausnutzung des Betriebsmittelkredits nicht günstiger ist als auf den Skonto zu verzichten. Die Formel zur Berechnung lautet:

Kosten des Lieferantenkredits in % p.a.:
360 / (Zahlungsziel in Tagen - zulässige Skontotage) x gewährter Skontosatz

Liegt die so berechnete Verzinsung des Lieferantenkredit über jener des Betriebsmittelkredits, zahlt es sich jedenfalls aus innerhalb der Skontofrist zu bezahlen, auch wenn der Betriebsmittelrahmen dafür ausgenutzt werden muss.

Ein Beispiel:

Ein Lieferant gewährt bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen 2 % Skonto. Ohne Skontoabzug ist die Rechnung innerhalb von 60 Tagen fällig.
Die Berechnung: 360/(60-10)x0,02x100=14,4 %
2 % Skonto hören sich in diesem Beispiel nicht viel an, doch aktuell sollte die Verzinsung von Betriebsmittelkrediten inklusive Nebenkosten jedenfalls darunter liegen und sich die Ausnutzung des Skontos somit auszahlen!

Welche weiteren Vorteile bringt der Betriebsmittelkredit?

Vorteile des BetriebsmittelkreditesJe mehr Liquidität einem Unternehmen zur Verfügung steht, desto flexibler ist die unternehmerische Tätigkeit. Lieferantenskonti und Mengenrabatte im Einkauf können genutzt werden. Das vergrößert die Margen bei den Geschäften und wirkt sich positiv auf den Deckungsbeitrag aus.

Großaufträge können eher und vor allem spontaner angenommen werden. Oftmals ist der Zeitfaktor eine wichtige Komponente bei größeren Aufträgen. Wer dann im Vorfeld mit der Bank verhandeln oder auf Anzahlungen potenzieller Kunden beharren muss, verschlechtert tendenziell seine Verhandlungsposition.

Was kostet ein Betriebsmittelkredit?

Die Kosten, sprich die Verzinsung des Betriebsmittelkredits, hängen von 2 Faktoren ab: Einerseits von der Bonität, bzw. dem jeweiligen Rating des Unternehmens, andererseits davon ob und womit der Kredit besichert wird.

Welche Faktoren das Rating eines Unternehmens beeinflussen lässt sich hier nachlesen.

Neben dem Sollzinssatz, welcher für den jeweils ausgenutzten Betrag berechnet wird, verrechnen Banken in der Regel auch eine sogenannte Bereitstellungsprovision. Diese wird ebenfalls in % vom Gesamtbetrag (Gesamtrahmen) berechnet und quartalsweise angelastet. Die Banken müssen auch dann Eigenkapital für einen Betriebsmittelkredit hinterlegen, wenn dieser gar nicht ausgenutzt wird. Allein die theoretische Ausnutzbarkeit verpflichtet die Bank zur Eigenkapitalhinterlegung, was durch die Bereitstellungsgebühr od. –provision abgegolten werden soll.

Es lohnt sich jedenfalls mit der Bank über die Höhe von Sollzinssatz, Bereitstellungsprovision und Besicherung zu verhandeln. Geachtet werden sollte auch auf Nebenkosten wie Bearbeitungsprovision und sonstige Spesen (jährliche Prüfgebühren, Kontoführung etc.).

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