Die Lebensversicherung ist eigentlich eine missverstandene Versicherung. Wie lässt sich schon ein Leben versichern? Trotzdem haben mehrere Millionen Österreicher eine Lebensversicherung abgeschlossen. Wir wollen einen Blick darauf werfen, was eigentlich hinter der Lebensversicherung steckt, was sie kann und wer sie braucht.

Was ist eine Lebensversicherung?

„Die“ Lebensversicherung gibt es eigentlich nicht. Versicherer bieten eine Ablebensversicherung und eine Er- und Ablebensversicherung an. Betrachten wir die Varianten im Detail.

Tipp: der Vergleich von verschiedenen Anbietern lohnt sich - Einsparungen von bis zu EUR 400 sind möglich: gleich Angebote vergleichen und Geld sparen.

Ablebensversicherung

LebensversicherungDie Ablebensversicherung ist die einfachste Version. Im Fall des Todes des Versicherungsnehmers wird eine vorher vereinbarte Summe ausbezahlt. Stirbt der Versicherte nach Ende der Laufzeit, erfolgt keine Zahlung. Daher eignet sich diese Variante am besten, um für (potentielle) Hinterbliebene vorzusorgen, etwa wenn gerade ein großer Kredit aufgenommen wurde und die Liebsten nicht auf den Schulden sitzen bleiben sollen.

Somit ist die reine Ablebensversicherung eine reine Risikoversicherung. Die Zahlungen für die Ablebensversicherung sind auch als Topf-Sonderausgaben steuerlich absetzbar.

Er- und Ablebensversicherung

Bei der Er- und Ablebensversicherung wird es schon etwas komplexer. Hier geht es, wie der Name schon sagt, vor allem darum, zu sparen und die Auszahlung zu Lebzeiten zu genießen. Du zahlst eine Prämie an die Versicherung, von der ein Teil in den sogenannten Deckungsstock veranlagt wird und Veranlagungsgewinne bringt, der andere Teil deckt Kosten der Versicherung und des Ablebensschutzes.

Auf diesen in den Deckungsstock einbezahlten Betrag wird ein Mindestzinssatz garantiert, der sogenannte Garantie- oder Rechnungszinssatz. Dieser stellt aber nur eine garantierte Untergrenze dar, weiters profitierst du vom Veranlagungsgewinn des Deckungsstocks. Erträge aus Garantiezins und Veranlagung werden am Laufzeitende an dich ausbezahlt. Somit handelt es sich auch um eine Form der Kapitalanlage, die sogar der Gesetzgeber in bestimmten Fällen fördert.

Vor Vertragsabschluss muss sich der Versicherungsnehmer für eine Veranlagungsvariante entscheiden, die seinem Risikoprofil entspricht. Es gibt sowohl sehr konservativ veranlagte Lebensversicherungen als auch fondsgebundene, die höhere Gewinne versprechen, aber auch ein Verlustrisiko bergen können.

Wichtig: die Erlebensversicherung sollte als längerfristiges Investment (ab 10 Jahre) verstanden werden.

Die Laufzeit einer Er- und Ablebensversicherung ist eher längerfristig ausgerichtet, sie sollte mindestens 10 Jahre betragen, da bei Abschluss einige Kosten anfallen, die aus den ersten Prämien gedeckt werden. Erst danach wird in den Deckungsstock veranlagt. Aus diesem erwirtschaftete Gewinne werden an den Kunden (teilweise) weitergegeben.

Auch die inkludierte Ablebensversicherung verursacht Kosten. Damit über die Kapitalgarantie plus Rechnungszins hinausgehenden Gewinne erwirtschaftet werden können, braucht es lange Laufzeiten. Wenn bei der Er- und Ablebensversicherung eine Auszahlung als lebenslange Rente vorgesehen ist, kannst du die Zahlungen in die Lebensversicherung begrenzt steuerlich absetzten.

Dein Einkommen aus der Lebensversicherung nach Laufzeitende ist frei von Kapitalertragssteuer und Lohnsteuer. Dies macht die Lebensversicherung als Kapitalanlage trotz ihrer Kosten attraktiv.

Zusammenfassung

Eine Lebensversicherung kann daher als Absicherung für die Familie im Todesfall dienen und in der Form der Er- und Ablebensversicherung als Kapitalanlage. Darüber hinaus wird sie oft gemeinsam mit Krediten abgeschlossen, um diese zu besichern. Damit soll einerseits das Todesrisiko für die Bank und die Familie gedeckt werden, und die angesparte Summe als Kreditsicherheit dienen.

Auch wenn das Kapital nach der Tilgung des Kredits dem Versicherten zur Verfügung steht, ist damit während der Laufzeit für den Kredit- und Versicherungsnehmer eine hohe finanzielle Belastung verbunden, da in beide Produkte einbezahlt werden muss.

Vor Abschluss des Vertrags

Bevor du eine Lebensversicherung abschließt, solltest du auf einige Punkte achten. Sowohl ob die Veranlagung zu deinem Risikoprofil passt als auch auf die Kosten des Produkts. Hier hilft dir der effektive Garantiezinssatz. Dieser muss bei jedem Produkt angegeben werden und beinhaltet sowohl den Garantiezinssatz, der auf die im Deckungsstock veranlagte Summe garantiert wird, als auch alle Kosten des Produkts.

Versicherer geben gerne viele Zahlen an, die aber nur unverbindliche Schätzungen sind, beispielsweise mit welcher Gewinnbeteiligung du in 20 Jahren welche Summe ausbezahlt bekommen könntest. Lass dich davon nicht beeindrucken!


Wenn du nur auf der Suche nach einer geeigneten Geldanlage bist, ist die Er- und Ablebensversicherung nicht unbedingt das am besten geeignete Instrument. Durch den inkludierten Ablebensschutz und die Kapitalgarantie müssen vom Veranlagungserfolg hohe Kosten gedeckt werden, die durch Steuervorteile nur zum Teil wieder kompensiert werden. Andere Anlageformen wie Fonds oder ein ausgewogenes Wertpapierportfolio können hier mehr Ertrag bringen.

Lebensversicherung kündigen während der Laufzeit?

Aufgrund der jahrzehntelangen Laufzeit einer Lebensversicherung kann man vor Abschluss nie mit Sicherheit wissen, was während der Vertragslaufzeit passieren wird. Kündigen kann aber sehr teuer sein, besonders am Anfang, da die ersten einbezahlten Prämien vor allem für Abschlusskosten verwendet werden.

Besser ist, die Prämien zu reduzieren oder sich prämienfrei stellen zu lassen. Damit läuft dein Vertrag weiter, auch Verwaltungskosten fallen an, aber du musst nicht einzahlen und steigst meist insgesamt günstiger aus als im Fall einer vorzeitigen Kündigung.

Kosten sparen bei der Lebensversicherung

Geld sparen LebensversicherungBei der Lebensversicherung ist es so wie bei fast allen Versicherungen: Je mehr du einzahlst, desto mehr Leistung bekommst du. Allerdings wird nicht deine gesamte Prämie in den Deckungsstock veranlagt, sondern verschiedene Versicherer behalten unterschiedlich hohe Anteile an Kosten ein. Dies schmälert deinen Gewinn.

Daher solltest du vor Vertragsabschluss eine genaue Kostenaufteilung verlangen. Versicherungen müssen dir eine Kostenaufstellung aushändigen, die auch die sogenannte „Sparprämie“ ausweist. Dieser Teil deiner Prämie wird nicht für Kosten des Versicherungsunternehmens verwendet.

Der Vergleich mehrerer Angebote lohnt sich!
Schau dir in den Angeboten auch genau an, was deine Lebensversicherung beinhaltet: Versicherungen kombinieren gerne Zusatztarife für Unfall, Berufsunfähigkeit usw. Meistens kommen diese „Kombitarife“ teurer als eine reine Lebensversicherung und eine reine Unfallversicherung abzuschließen, die genau leisten, was du wirklich brauchst.
Weitere unnötige Kosten entstehen bei unterjähriger Zahlung. Versicherungen verrechnen hier Aufschläge nur dafür, dass du monatlich statt jährlich zahlst. Das lässt sich ganz einfach vermeiden, indem du jedes Monat ein zwölftel der Jahresprämie auf dein eigenes Sparkonto überweist und von diesem einmal im Jahr an die Versicherung zahlst.

Das Wichtigste nochmals zusammengefasst:

  • Überlege dir genau, was du wirklich brauchst: Soll es eine Er- und Ablebensversicherung sein oder reicht eine Ablebensversicherung und du verwendest andere Produkte zur Kapitalanlage?
  • Zahle die Prämie jährlich! So sparst du den sinnlosen Unterjährigkeitszuschlag!
  • Bevor du dich für ein Produkt entscheidest, solltest du unbedingt mehrere Angebote vergleichen und besonders auf den effektiven Garantiezinssatz und auf die Kosten der angebotenen Lebensversicherung achten. Schließe nicht ein umfangreicheres Produkt das du gar nicht wirklich brauchst.

Am einfachsten kannst du auf fincomplete.com Berater mehrerer Banken kontaktieren und unverbindliche Angebote einholen!

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